Ungersbauten am Lützowplatz werden endgültig abgerissen

Investor gewinnt nach über zehn Jahren vor Gericht gegen verbliebene Mieter

Vor gut zwei Jahren berichteten wir über erste konkrete Abrisspläne der Häuser am Lützowplatz in Berlin Tiergarten. Die Häuser, frühe Entwürfe von Oswalt Mathias Ungers, waren Bestandteil der IBA 1984/87, die aufgrund von Budgetierung und fehlerhafter Ausführung schnell mit Bauschäden behaftet warem und immer wieder gerne als Beispiele für einen gescheiterten Rigorismus à la Ungers hervorgezogen wurden. Über Jahre hinweg standen immer mehr Wohnungen leer, wurden „entmietet“ oder schlicht verlassen, weil niemand so gerne auf Abrissbrachen oder eingeworfene Fenster gegenüber schaut.

Zuletzt wehrten sich nur noch zehn Mietparteien gegen das Ende der einstigen Vorzeigesiedlung, seit Vorgestern, Dienstag (21. Februar 2012) stehen die Zeichen nun endgültig auf Abriss der gesamten Wohnanlage. Nach Informationen des Berliner Mietervereins (BMV) haben die restlichen verbliebenen Mieter am Dienstag einem gerichtlichen Vergleich zum Auszug zugestimmt. Womit die Eigentümerin, die Dibag Industriebau AG aus München, erreicht hat, was sie seit mehr als zehn Jahren geplante. Eine Sanierung, so die Dibag vor Gericht, sei wirtschaftlich nicht machbar.

Geplant ist immer noch ein Ensemble aus Hotel, Büros und Wohnungen. Abriss und Neubau sollen noch in der ersten Hälfte 2012 beginnen. Wie das alles aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Wir werden berichten. Be. K.

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