Wird nun doch gebaut
Baubeginn des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main im Frühjahr 2010 22.01.2018Der EZB-Rat hat heute während einer Pressekonferenz über das positive Ergebnis des europaweiten öffentlichen Ausschreibungsverfahrens informiert und aufgrund dessen den Beginn der Hauptbauarbeiten für den Neubau der Europäischen Zentralbank für Frühjahr 2010 angekündigt.
Im Anschluss an die Bekanntmachung sagt Wolf D. Prix, Design Principal und CEO von COOP HIMMELB(L)AU: „Es ist immer ein aufregender Moment, wenn eine Idee zur Realität wird. Wir sind sehr glücklich über die Entscheidung des EZB-Rats, dass das Headquarter der Bank nun gebaut werden wird. Ich denke, es ist nicht nur für uns eine wichtiges Gebäude, sondern auch für die EU, weil das Gebäude eines der wichtigen dreidimensionalen Zeichen der Europäischen Gemeinschaft werden wird. Ich bin auch stolz, dass wir das Gebäude ohne Abstriche und ohne Kompromisse in vorgegebenem Budget realisieren werden.“
2008 hat der EZB-Rat eine Ausschreibung mit maßgeschneiderten Paketen beschlossen. Die ersten acht Ausschreibungspakete, nämlich Rohbau, Herrichten und Erschließen, Förderanlagen (Aufzüge), Hüllflächen, Bedachungen, Befahranlagen sowie technische Gebäudeausrüstung Mechanik und Elektro, wurden 2009 ausgeschrieben. Wie während der Pressekonferenz bekannt gegeben wurde, umfassen diese insgesamt 44 Lose und machen rund 80 % der Baukosten aus. Die von Bauunternehmen für die ersten acht Pakete eingereichten Angebote liegen innerhalb des Budgets. Die Verträge mit den Bauunternehmen werden Anfang 2010 unterzeichnet; die Bauarbeiten werden im Frühjahr aufgenommen und die noch ausstehenden Pakete in der Folge ausgeschrieben.
COOP HIMMELB(L)AU hat den Wettbewerb um den Neubau der Europäischen Zentralbank im Jahr 2005 gewonnen. Das Projekt ist im Frankfurter Ostend gelegen und wird auf dem Gelände der Grossmarkthalle gebaut. Der rund 185 Meter hohe Doppelturm in polygonaler Form mit Ost-West-Orientierung verfügt über ein markantes Profil, das von allen wichtigen Standorten der Frankfurter Innenstadt wie auch vom Main aus sichtbar ist. Die Großmarkthalle verbindet sich mit dem vertikalen Profil der Türme zu einem signifikanten Ensemble, das sowohl das lokale städtebauliche Umfeld als auch den stadträumlichen Gesamtkontext berücksichtigt und somit ein Spannungsfeld zwischen dem Frankfurter Bankenviertel und dem Ostend aufbaut. Die Eröffnung der Europäischen Zentralbank ist für 2014 geplant. Wegen der massiven Eingriffe in den Bau von Martin Elsaesser ist der Entwurf des Wiener Büros nicht unumstritten. Die komplizierte Statik hatte zudem in der Vergabephase so manchen Bauunternehmer zurückschrecken lassen.