Neue Dachterrasse fürs Städel Museum

Platzsparende Spindeltreppen mit außergewöhnlichem Design

Neuer Ausblick auf die Frankfurter Skyline: Seit dem 28. März ist die neue Besucherterrasse auf dem Dach des Städel Museums öffentlich zugänglich, teilt das Frankfurter Museum mit. Auf einer Höhe von 15 Metern befinde sich das Städel Dach über dem Haupteingang des Museums. Die Arbeit an der von dem Architektur-Büro schneider+schumacher konzipierten und mit zahlreichen Projektbeteiligten umgesetzten Besucherterrasse sei im August 2022 begonnen worden, heißt es dort. Dabei sei die unter Denkmalschutz stehende Fassade nicht verändert worden.

 


Platzsparende Lösung: Zwei Spindeltreppen aus Stahl führen auf die neue Besucherterrasse 
Foto: Norbert Miguletz

Platzsparende Lösung: Zwei Spindeltreppen aus Stahl führen auf die neue Besucherterrasse 
Foto: Norbert Miguletz

Im Inneren wurde eine Lösung gefunden, die dem Konzept Johannes Krans folgt, der das zerstörte Museumsgebäude nach dem Krieg wieder errichtet hatte, wonach sich zeitgemäße Elemente in den Entwurf von Oskar Sommer integrieren und ein stimmiges neues Ganzes ergeben. Die zwei stählernen, zylindrischen Spindeltreppen mit jeweils 50 Stufen sind je zwölf Meter hoch und schaffen eine Verbindung zwischen Alt und Neu.

Formschön designt: Detail der Treppe
Foto: Norbert Miguletz

Formschön designt: Detail der Treppe
Foto: Norbert Miguletz

Für das außergewöhnliche Design sind schneider+schumacher verantwortlich. Der Entwurf bringt eine moderne Note in den bestehenden Museumsbau. Zur Wahrung des Denkmalschutzes wurden die acht Tonnen schwere Metallkonstruktionen mithilfe eines Krans senkrecht eingehoben und an den Wänden hängend befestigt. So sei eine Lösung gefunden worden und eine bauliche Veränderung der denkmalgeschützten Außenfassade umgangen worden, heißt es bei schneider+schumacher.

Die zwei Zylinder mit jeweils 50 Stufen sind je zwölf Meter hoch
Foto: Norbert Miguletz

Die zwei Zylinder mit jeweils 50 Stufen sind je zwölf Meter hoch
Foto: Norbert Miguletz

Das Städel-Dach ist ganzjährig für die Museumsbesucher geöffnet und über die Sammlung Alte Meister erreichbar. Im Zuge der Baumaßnahme für die neue Besucherterrasse sei im Zentrum der Sammlung Alte Meister ein Stifter-Saal entstanden, der dem Gründer und Namensgeber des Museums Johann Friedrich Städel und seiner Vision eines Bürgermuseums gewidmet sei, teilt das Museum weiter mit. Das Städel Museum sei als älteste deutsche Museumsstiftung bis heute eine größtenteils privat finanzierte Stiftung bürgerlichen Rechts. Zahlreiche Freunde und Förderer folgten der Tradition des Stifters und bedenken das Städel Museum mit Kunstwerken, mit Vermögen oder in Testamenten. Auch das Städel-Dach sei vollständig aus privaten Spenden finanziert worden.

Das Städel-Dach bietet eine spektakuläre Aussicht auf die Frankfurter Skyline
Foto: Norbert Miguletz

Das Städel-Dach bietet eine spektakuläre Aussicht auf die Frankfurter Skyline
Foto: Norbert Miguletz

In den letzten Jahren konnte das Städel Museum nach eigener Aussage zahlreiche Bauvorhaben erfolgreich durchführen: die Restaurierung der historischen Mainuferfassade (2019), die Sanierung der Graphischen Sammlung (2020), die Umgestaltung und energetische Umrüstung der Sammlungen Alte Meister (2021) und Kunst der Moderne (2022) sowie die Neugestaltung des Städel Gartens und der Bau eines barrierefreien Zugangs mit Aufzugsanlage am Haupteingang (2022). Alle Baumaßnahmen im und rund um das Städel Museum folgten einem Energiemanagementplan, dessen Ziel es sei, energieeffizient zu arbeiten und langfristige Lösungen für einen nachhaltigen, klimaschützenden Museums- und Ausstellungsbetrieb umzusetzen.

Die Dachterrasse ist ganzjährig für die Museumsbesucher geöffnet
Foto: Norbert Miguletz

Die Dachterrasse ist ganzjährig für die Museumsbesucher geöffnet
Foto: Norbert Miguletz

Bauherr: Städelsches Kunstinstitut Projektbeteiligte

Planung: schneider+schumacher (Entwurf, Planung und Objektüberwachung), Architekt Hans Eschmann (Projektsteuerung), B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH (Statik, Tragwerksplanung und Objektüberwachung), IBO Ingenieurbüro Dieter Bohlmann (Technische Gebäudeausrüstung), brendel Ingenieure GmbH (Elektroplanung), Hilla Wichert Brandschutz (Brandschutzkonzept)

Projektbeteiligte Ausführung: GP Con GmbH (Bauunternehmer, erweiterter Rohbau) und weitere, Metallbau Weinmann GmbH & Co. KG in Friedrichsdorf (Fertigung der Spindeltreppen), Nüthen Restaurierungen GmbH & Co. KG (Natursteinarbeiten), Ruhland & Riegler GmbH (Sprenglerarbeiten), Herbert Betz GmbH & Co. KG (Technik), Bosch Sicherheitssysteme GmbH

Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10.00–18.00 Uhr, Do 10.00–21.00 Uhr, Mo geschlossen

Information: staedelmuseum.de

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