Studie: Neue Mobilität und Mobilitäts-Hubs im ländlichen Raum

Universität Kassel, Fachgebiete Städtebau, Architekturtheorie und Entwerfen, Stadt- und Regionalplanung

Die Fachgebiete Städtebau, Architekturtheorie und Entwerfen sowie Stadt- und Regionalplanung der Universität Kassel verfassten gemeinsam die Studie „Neue Mobilität und Mobilitäts-Hubs im ländlichen Raum“. Sie befasst sich mit der Neukonzeption von Haltestellen und Mobilitätsangeboten an Bahnhöfen im ländlichen Raum – ein Ansatz, der bislang fehlt.

Hubentwurf von TD – The Department
Abb.: TD – The Department

Hubentwurf von TD – The Department
Abb.: TD – The Department

Für einen Teilbereich Nordhessens wurde ein Hub-System entwickelt, das erweiterte und digital abrufbare Mobilitätsangebote beinhaltet – und das auch in andere ländlich geprägte Regionen übertragbar ist. In die Hubs wurden zudem Sekundärfunktionen integriert, wie WLAN, Paketstationen oder die Beleuchtung bei Nacht. Neben verbesserten Mobilitätsangeboten werden Haltestellen so zu sozialen Orten und Ankerpunkten des öffentlichen Lebens. 


Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

 
Am Beispiel der Gemeinde Trendelburg zeigen Designstudien externer Büros mit einem modularen Baukasten und einer klaren Gestaltungsprache, dass ein hohes Maß an Wiedererkennbarkeit, Variabilität und Skalierbarkeit erreicht werden kann. Die Hubs können sich so an die sehr unterschiedlichen Situationen und Ansprüche in den Dörfern und Gemeinden anpassen.


Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

 
Mit einem flächendeckenden Umbau der Haltestellen könnte eine enorme Verbesserung des öffentlichen Raums erzielt werden. Nicht nur der öffentliche Verkehr könnte damit deutlich attraktiver werden, auch das Leben in den Dörfern und Gemeinden im ländlichen Raum könnte insgesamt verbessert und die Stabilität der ländlichen Regionen erhöht werden.


Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

Abb.: Universität Kassel/Visualisierung Claudia Köllner

 
Dass die Verkehrswende gerade im ländlichen Raum an Fahrt aufnehmen muss, belegen die Zahlen. Während in den Städten immer mehr Einwohner:innen bereits auf die Nutzung des Autos verzichten, werden in kleinstädtisch und dörflich geprägten Räumen immer noch zwei Drittel aller Wege mit dem privaten Pkw zurückgelegt.

Hubentwurf von AMUNT
Abb.: AMUNT

Hubentwurf von AMUNT
Abb.: AMUNT

Weitere Informationen: www.landmobil.net

Download des Forschungsberichts: www.zukunftbau.de

Hubentwurf von MEKADO
Abb.: MEKADO GmbH

Hubentwurf von MEKADO
Abb.: MEKADO GmbH

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01-02/2023

Neue Mobilität im ländlichen Raum – Zukunftsszenarien

Auf dem Land fahren 20?% mehr privat genutzte PKW als in den Kernstädten [1], während der Verkehr in Deutschland 19?% der Treibhausgasemissionen verursacht [2]. Auch die Entwicklung von...

mehr
Ausgabe 11/2021

Nachträglich zur vertikalen Mobilität

Kaum eine Entwicklung prägt die deutsche Wohnungswirtschaft so stark wie die zunehmende Alterung der Gesellschaft. Einer Studie des Pestel-Instituts von 2019 zufolge müssten in Deutschland bereits...

mehr
Ausgabe 01/2022

Eine gerechte Mobilität

Frau Thoneick, erzählen Sie uns von Ihrer Arbeit. Rosa Thoneick: Ich bin Stadtforscherin und habe lange am CityScienceLab der HafenCity Universität in Hamburg gearbeitet. Dort erforschen wir die...

mehr
Ausgabe 09/2011

Ein Stück Natur im urbanen Raum

Der Mobile Garten von Sineu Graff ist eine innovative Lösung für eine zeitgemäße Stadtmöblierung an Orten, die nicht direkt bepflanzt werden können. Nach dem Design von Cécile Planchais ist der...

mehr

DBZ, der Podcast: Ländlicher Raum

Aufgewachsen im ländlichen Sauerland studierte und lehrte Christoph Hesse u.a. in Zürich, Harvard, Saigon und Kairo. Er kennt also auch den urbanen Raum bestens. Und gründete doch ganz bewusst...

mehr