Baustart am Haus der Statistik, Berlin

Fast hat man es nicht mehr geglaubt, dass das noch etwas wird! Seit gefühlt Jahrzehnten steht das Haus der Statistik mitten im Berlin und rottet vor sich hin. Dabei sind es gerade mal gut 10 Jahre, dass das ­Häuserensemble mit rund 45 000 m² Nutzfläche in 1A-­Lage komplett leersteht und gerade mal sieben Jahre, dass es einer Gruppe Künstler:innen, Architekt:innen, Politiker:innen gelang, Pläne für den Verkauf an Inves­toren und den obligaten Abriss zu verhindern. Um das als „gemeinwohlorientiertes Modellprojekt“ titulierte Vorhaben zu realisieren, wurde das Gebäude Ende 2017 durch das Land Berlin von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben. Hier sollen mit zusätzlich rund 65 000 m² Neubaufläche Räume für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen sowie ein neues Rathaus für Berlin-Mitte und weitere Verwaltungsnutzungen entstehen.

Zur Schaffung des für die Neubauten benötigten Planungsrechts lief von September 2018 bis Februar 2019 ein städtebauliches Werkstattverfahren mit drei Planungsteams, dessen Ergebnis Ende Februar 2019 sowie später in einer Ausstellung vor Ort präsentiert wurde.

Und nun das: Als einer der das Projekt verantwortenden fünf Kooperationspartner („Koop5“) – u. a. die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die ZUsammenKUNFT Berlin eG und die landeseigenen Gesellschaften WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte – gab jetzt das BIM Berliner Immobilienmanagement bekannt, dass die Baumaßnahmen am Haus der Statistik offiziell begonnen haben: „Nach Jahren der Planung, Abstimmung und einer aufwendigen Schadstoffsanierung, bei der das Gebäude durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) komplett entkernt wurde, bereitet der Generalübernehmer „Arge Haus der Statistik“, bestehend aus Ed. Züblin AG und HOCHTIEF Infrastructure GmbH, die anstehenden Baumaßnahmen vor.“

Neben der Sicherung des Baufelds werden die Flächen für die spätere Bauausführung vorbereitet. Ab sofort wird mit der Demontage der schadstoffbelas-teten Fassadenelemente begonnen. Im Spätsommer wird die Baustellenfläche noch einmal erweitert – auch vor dem Hintergrund, dass ein dritter Turmdrehkran aufgestellt wird. Zudem starten die Tiefbauarbeiten am Haus A und die Betonsanierung im gesamten Gebäude. Die Montage der neuen Brüs-tungselemente beginnt im September. Dann ist auch der Abriss der Werkstatt an der Karl-Marx-Allee geplant, der derzeit noch durch den Kooperationspartner ZUsammenKUNFT Berlin eG genutzt wird. Zu Spitzenzeiten, so die BIM weiter, „werden ca. 500 Bauarbeiter:innen am Haus der Statistik beschäftigt sein.“ Jetzt geht es also los, leider mit einem Abriss. Be. K.

www.hausderstatistik.org
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