Langsames Reisen

Le Corbusier, Schinkel, die Smithsons, viele andere, allesamt Reisende in Sachen Archi-tekturselbst­erfahrung. Der Architekt Dolf Schnebli reiste vor gut 50 Jahren auf dem Landweg von Venedig nach Indien und zurück mit Frau Clarissa und einem VW-Käfer. Zweck dieser einjährigen Reise war, die Geschichte der Architektur aus eigener Anschauung heraus zu studieren.

Das Reisetagebuch ist mit Fotografien gefüllt, die meisten bleiben anonym, Schnebli bezieht sich auf ihre Bedeutung oder das, was sie ihm darstellen. Namen, Orte spielen da keine Rolle. Die Fotos zeigen Architekturen, meist mit Menschen, nicht selten stehen auch die Menschen im Vordergrund. Die Reise endete in Chandigarh, der Rückweg ist nicht mehr dokumentiert.

Was das Buch über den längst verschollenen Zustand relativer Unschuld auch damals schon berühmter Orte hinaus zeigt, ist, dass wer keine lange wie langsame Reise macht, der großartigen Erfahrung von tausenderlei Begegnungen verlustig geht. Ob daraus später bessere Architektur wird, davon ist auszugehen. Von der Intensität der Bilder-Text-Kombination gebannt, begleiten wir Dolf Schnebli auf seiner Reise durch eine uns schon fremdgewordene Welt.




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