Ludwig Erhard Zentrum, Fürth
Fürth ist um ein Wahrzeichen reicher: Mit dem Ludwig Erhard Zentrum erinnert die Stadt an einen ihrer berühmtesten Söhne, den ersten Bundeswirtschaftsminister und zweiten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Als Ort der Erinnerung und Begegnung ist nach zweieinhalbjähriger Bauzeit direkt neben dem historischen Rathaus mit seiner an die Toskana erinnernden Fassade ein Neubau entstanden, der sich trotz seiner geradlinig modernen Formensprache gut in das Stadtbild einfügt. Dafür sorgen Details wie die farbliche Anpassung an regional verwandte Baumaterialien dank Einfärbung des Sichtbetons mittels Sandsteinstaub.
Das Gebäude entwarfen Reinhard Bauer Architekten aus München. Der Bau setzt sich aus vier leicht versetzten Kuben zusammen, orientiert sich in Höhe und Breite an der vorherigen Bausubstanz und bildet zusammen mit dem historischen Rathaus ein Ensemble. Mit kleinen Kniffen nehmen die Architekten Bezug zur Umgebung auf. So richtet sich ein geschosshohes Fenster in der Mitte der Eingangsseite auf das gegenüberliegende Geburtshaus von Ludwig Erhard.
Die im Innern des ersten Geschoss untergebrachte Dauerausstellung wird durch weitere Veranstaltungsräume in der darüberliegenden Etage ergänzt. Auf insgesamt rund 1.200 m² wird der museale Charakter des Gebäudes durch eine klare Raumorganisation unterstützt, die Besucher vorbei an Exponaten, Inszenierungen und interaktiven Stationen führt. Das Dachgeschoss, das als Tagungs- und Begegnungsstätte dient, wird durch großzügige Dachterrassenflächen ergänzt, die die Räumlichkeiten nach außen hin erweitern. Sowohl die in nordwestlicher Richtung zum Obstmarkt ausgerichtete Loggia als auch der Innenhof gewähren Ausblicke auf die Dachlandschaft Fürths.
Projektdaten
Architekten: Reinhard Bauer Architekten, München; www.reinhardbauerarchitekten.de
Regenentwässerung: Richard Brink GmbH & Co. KG, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock; www.richard-brink.de