Wiedergeburt, ganz schön neu
Das Büro Christof Mäckler macht
Freiburg i. Br. noch attraktiver

Das Augustinermuseum in Freiburg im Breisgau gilt als eines der bedeutendsten Sammlungen von Kunst- und Kulturgegenständen am Oberrhein. Leider wussten um die Bedeutung nur Eingeweihte, zu sehr im Schatten anderer musealer Einrichtungen der Region stand das im 19. Jahrhundert säkularisierte Kloster; Basel scheint Bedeutenderes zu bieten, Colmar baut noch immer auf die magnetische Wirkung des Isenheimer Altars. Dabei sind auch von dessen Schöpfer, dem geheimnisvollen Matthias Grünewald, Arbeiten im Augustinermuseum zu bewundern, doch insbesondere die Sammlung mit­telalterlicher Münsterfiguren aus dem 13. und 14. Jahrhundert weisen dem Museum im Abseits der Wahrnehmung seinen wirklichen Rang zu.

Das Dornröschendasein zu beenden wurde 2006 mit dem Umbau der Anlage in einem ersten Bauabschnitt begonnen, nach Plänen des Frankfurter Büros Mäckler. Mitte März wurde dieser Bauabschnitt nun eröffnet, Zeit, keine Reise mehr an dieser Stadt vorbei zu machen, ohne dort am Münsterplatz anzu­halten und einen Besuch zu tun, noch so gerade im Schatten der Münsterkirche.

Wesentliche Ecksteine der Wiedergewinnungsmaßnahme war, die ursprüngliche Raumwirkung des Kirchenschiffes wiederherzustellen, das zeitweise als Theater dienen musste. Hier fügten die Architekten eine zweite Raumschale ein, die Zwischendecken und damit zusätzliche Ausstellungsfläche ermöglicht, die Lasten aus dem Dachgeschoss abfängt und die Wände für ihre neuen Aufgaben sichert. Ein neuer, offener Eingang wurde geschaffen, für Barrierefreiheit gesorgt, ein Rund­gang durch zusätzliche, skulptural inszenierte Treppenräume ermöglicht. So beispielsweise die „Raumtreppe“ hinter dem neuen Foyer, die neben ihrer Erschließungsfunktion auch Ausstellungsaufgaben übernimmt. Im zweiten BA ist der Umbau des Torhauses, im dritten die Sanierung der Klausur und des Kreuz­ganges geplant. Doch schon jetzt kommt man auf seine Kosten, der Präzision von Planung und Ausführung sowie vor allem dem Erfindungsreichtum der Architek­ten sei Dank; ihre Vision einer Raumlandschaft aus Balkonen, Galerien und Stegen, Nischen und groß­artigen Hallen bei bestem (Kunst)Licht ist maßstabsetzend. Be. K.

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