Wolkenhimmelschön
Die Temporäre Kunsthalle Berlin startet … jetzt!

Nicht mehr lange hin, dann haben wir ihn endlich: den zentralen Ort in Berlin, an welchem jenseits von Galerievernissagen aktuelle Kunst in der Hauptstadt gezeigt wird. Leider erstmal nur für die Dauer von zwei Jahren, aber wer weiß, vielleicht rückt der Ort, der jetzt nach einem Entwurf von Adolf Krischanitz als langgestreckte Holz-Kiste in bunt gemachtem Faserzementkleid die Mitte dominieren darf, einfach nur ein paar Meter nördlich, dann als Gartenpavillon verstanden, in den schönen Lustgarten hinein? Am 29. Oktober eröffnet die 55 m lange, 20 m breite und elf Meter hohe, so genannte „Temporäre Kunsthalle Berlin“ mit einer Einzelausstellung der in Berlin lebenden südafrikanischen Künstlerin Candice Breitz, ab dann ist die neue Berliner Kunstinstitution täglich geöffnet. Die eigentliche Kunsthalle ist dabei rund 30 m lang, sie wird vom Foyer auf der einen und einem Café auf der anderen Seite in die Mitte genommen.

Schon jetzt tritt der neue Kunstraum deutlich in Erscheinung: Der Entwurf von Gerwald Rockenschaub zeigt eine abstrahierte Umsetzung von zwei weißen Wolken auf leuchtend blauem Grund, die erste von insgesamt bisher vier geplanten Fassadenarbeiten.

Insgesamt kommt die Kunstkiste tatsächlich ziemlich temporär daher, da jedoch keine alten Meister oder die Meister des letzten Jahrhunderts gezeigt werden, ist eine sensibel steuerbare Raumatmosphäre (Licht, Feuchte, Temperaturschwankungen) nicht unbedingt erforderlich. Ob nach zwei Jahren Nutzung weitergemacht werden könnte, hängt von vielerlei Dingen ab, auch davon, wie sich der Bau im Gebrauch verhält, ob er sich abnutzt, die Dämmung die Extremtemperaturen der Winter- beziehungsweise Sommermonate nicht bewältigt, ob die dort gezeigte Kunst genügend Interessierte von der Großbaustelle gegenüber abziehen kann usf.

Weitere Informationen unter www.kunsthalle-berlin.com

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