Zentralgebäude der Leuphana-Universität, Lüneburg
Vielleicht liegt es am Ort? Aber: Rote Backsteinzeilenbauten aus der NS-Zeit benutzen andere deutsche Universitäten auch. In Lüneburg allerdings sollten (vordergründig?) Raster und Geschichte der ehemaligen Scharnhorst-Kaserne durch einen expressiven Neubau gebrochen, dekonstruiert werden. Experte für solcherlei Aufgaben und Lehrender vor Ort, Daniel Libeskind, erhielt den Auftrag zum Entwurf des Zentralgebäudes; ohne Ausschreibung. Grund: Libeskind hatte in Lüneburg seit 2007 eine (nebenberufliche) Professur (bis 2016). Mitte März 2017, drei Jahre verspätet und mit 105 Mio. € etwa doppelt so teuer wie ursprünglich geplant, wurde der Bau seinen Nutzern übergeben (teils werkeln die Handwerker noch). Für die Realisierung des Libeskind-Entwurfs erfolgte für alle weiteren Leistungsphasen eine europaweite Ausschreibung. Die ausführenden Architekten waren rw+ aus Berlin.
Der mit grauem Titan-Zink verkleidete, siebengeschossige Bau made by Daniel Libeskind soll (hintergründig?) den Universitätsstandort Lüneburg sichern helfen. Denn dass dieser eine Daseinsberechtigung über das Jahr 2000 hinweg haben würde, war lange Zeit nicht so sicher. Be. K.