Geschichten aus Afrika
Der Autor des vorliegenden Reisetagebuchs, der Ingenieur Mike Schlaich, deutet es schon im Vorwort an: Es werde schwierig, als Europäer über afrikanische Zustände zu schreiben. Stichworte seien u. a. „alter weißer Mann“ oder auch „neo-kolonialistische Besserwisserei“. Zwölf Länder in 150 Tagen: Eine Ingenieursafari habe er gemacht, um sich das anzuschauen, was wir Infrastruktur nennen. Er wollte zudem die Bauingenieurkultur bei Besuchen an Universitäten vor Ort kennenlernen, wo er schon mal einen Vortrag hält.
Eine „Schreibanstrengung“ sei es gewesen, die „Reise meines Lebens“ in Tagebuchform mitzuteilen, voll mit Fotografien und, außer ein paar grafisch aufbereiteten Karten, die die Route anschaulich machen, ohne Skizzen oder Pläne. Dafür dann Grafiken, die zusammen mit dem sehr detaillierten, über viele Seiten gehenden „Datenblatt“ Zusammenhänge und Entwicklungen offenbaren und die Verfassheit der bereisten Länder in einen globalen Kontext stellen.
Am Ende der mit Spannung gelesenen Tagebuchnotizen haben wir ebenfalls eine Reise durch Teile des Kontinents gemacht. Ob uns die Ingenieurssicht, die durch ausgewählte und nüchterne Beiträge afrikanischer Kollegen erweitert wird, hilft, unsere Sicht auf unsere Dinge zu verändern? Be. K.