Handbuch für die Hand
Nach einer ersten Bestandsaufnahme 2019, dem „Vokabular des Zwischenraums“ (ebenfalls Park Books), in der mit vielen anderen Begriffen der des „Balkonwohnens“ den Rezensenten nachhaltig beeindruckte, setzt das Autor:innenteam seine Feldforschung nun fort und schaut außerhalb der eigenen Wohnung. Mit den sechs präsentierten Studien – Analysen von Wohnbauten in Zürich und Berlin – sollen „praxisorientierte Werkzeuge zur Schaffung neuer Komplementärräume“ für Planende und Bauherr:innen geliefert werden. Die man sich allerdings selbst schmieden muss durch eine gezielte Auswertung der Befragungen/Untersuchungen.
Doch die vorangestellten Begriffe ergeben eine fein gewobene Struktur, die dem Nachdenken über Räume, die Planende und Investor:innen meist (noch) nicht vor Augen haben, einen Grund geben; und damit dem ohnehin immer schon Gewussten das Echo geben, das der Anstoß ist, auf das Gebaute noch einmal ganz anders, im besten Sinne über die Konvention hinaus zu schauen. Klein, fein, ein Handbuch ohne die Schwere, das Umfassende, das Handbuchautor:innen diesen meist mitgeben zu müssen glauben. Be. K.