Liebe Leserinnen, liebe Leser,
erst die Arbeit dann das Vergnügen? Wir blicken in diesem Heft auf Räume der Freizeitgestaltung, die nach dem Feierabend, nach der Schule oder sonstigen Verpflichtungen für Erholung sorgen, die vor allem aber ihrem Anspruch gerecht werden, öffentliche Räume zu stärken und sie als Treffpunkte und Gemeinschaftsorte sichtbar und nutzbar zu machen.
Bei der Auswahl der Projekte haben wir uns gefragt, worauf es ankommt, damit Räume als solche nachhaltig auf ihr Umfeld einwirken. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass zum einen eine gewisse Sensibilität bei Planerinnen und Planern für die multiplen Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer gefragt ist, um diese auch zu animieren, sich die geplanten Räume anzueignen. Zum anderen ist es die geschickte Einbettung in die bestehende städtebauliche Umgebung. So können Freizeitorte Städten und Gemeinden genau das hinzufügen, was jenen bisher fehlte. Einladend, niederschwellig, gut erreichbar und die Kommunikation fördernd haben sie das Potenzial, als dritte Räume einen wirklichen Mehrwert für die Gesellschaft zu bieten.
Unsere aktuellen Heftpartner, das Architekturbüro Auer Weber mit Sitz in Stuttgart und München, nehmen sich des Themas Freizeitbauten regelmäßig an. Gemeinsam mit ihnen haben wir vier Projekte ausgewählt, die wir Ihnen detailliert vorstellen möchten.
Das erste führt uns nach Clermont-Ferrand in Frankreich. Dort hat Auer Weber den Sport- und Stadtpark Philippe-Marcombes neugestaltet (S. 22ff). Er steht in der Tradition des demokratischen Bauens des Büros: offen für alle, bunt und vielfältig. Von dort geht es weiter nach Dänemark, wo das Berliner Büro Topotek 1 in dem Städtchen Høje Taastrup die Parkanlage „Downtown“ entworfen hat (S. 28ff) – der öffentliche Platz kombiniert gelungen Freizeitangebote mit klimaresilienter Stadtplanung. Mit der Sanierung und Erweiterung eines Gemeinschaftsschwimmbads im bretonischen Saint-Méen-Le-Grand von Atelier Raum – architectes (S. 34ff) geht es wieder zurück nach Frankreich. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine renovierungsbedürftige, in die Jahre gekommene Struktur mitsamt Kontext weitergebaut und ergänzt werden kann. Viele Möglichkeiten der Nutzung erlaubt das Erlebnis-Hus St. Peter-Ording (S. 40 ff) von Holzer Kobler Architekturen.
Nehmen Sie sich die (freie) Zeit und stöbern Sie in diesem Heft!
Viel Freude beim Lesen wünscht
Heide Teschner