Mehr Verstand im Bestand

Die Bausubstanz der Katharinenschule in Esslingen ist Archiv der Zeit: 1892 errichtet, erhielt sie 70 Jahre später eine erste Ergänzung. Noch einmal rund 50 Jahre später standen eine erneute Anpassung und Erweiterung an den modernen Schulalltag, an die Barrierefreiheit, den Brandschutz und akustische Standards an. Wie das alles in Einklang mit dem Denkmalschutz zu bringen ist, zeigt das Stuttgarter Büro KUBUS360.

2019 führte die Stadt Esslingen, vertreten durch ihre eigene Tochtergesellschaft „SGE“, das VGV-Verfahren für die Modernisierung und Erweiterung der Katharinenschule durch, einer Grundschule im Ganztagesbetrieb. Eine Schule, bestehend aus einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1892 sowie einer Erweiterung aus dem Jahr 1962.

Vom Sockelgeschoss über die beiden Obergeschosse bis hin zum Ausbau des Dachstuhls dauerte die Gesamtbaumaßnahme bis März 2023. Ein umfangreiches und nicht zuletzt aufgrund des Denkmalschutzes anspruchsvolles Projekt, für das Kubus360 den Auftrag erhielt. Sämtliche Bauteile waren von den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen betroffen. Dazu gehören das massive Sichtmauerwerk im preußischen Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, alle Fenster, Böden, Decken, Innenwände sowie die gesamte Gebäudetechnik und Beleuchtung, wie auch der 1962 erfolgte Anbau. Doch wie sind alle diese Maßnahmen mit den Vorgaben des Denkmalamts vereinbar?

Gebäudestruktur

Die Grundrissstruktur des historischen Baus von 1892 wurde weitgehend erhalten und, wo möglich, sogar in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Der 1960er-Jahre Anbau dagegen wurde im Grundriss weitgehend umstrukturiert. Hier finden sich nun alle Sanitärbereiche, der Verwaltungsbereich, Teamstationen sowie der neu ­eingebaute Aufzug wieder. Im gesamten­ Sock­­el­geschoss – ursprünglich nur als Keller genutzt – wurde auch der historische Altbau tiefgreifend umgebaut. So konnten dort u. a. ein Tanzsaal, ­weitere Sanitäranlagen für Personal und Schüler*innen sowie eine Aufwärmküche mit Mensa inklusive der dafür benötigten Lüftungszentrale realisiert werden.

Modernes Pädagogikkonzept

In einem modernen pädagogischen Konzept wird auf die Bedürfnisse aller Kinder Rücksicht genommen. Ein Schulbau, der das ermöglicht, muss somit flexibel nutzbar sein. Doch was heißt das konkret? Frontalunterricht, wie ihn die meisten von uns kennen, ist nicht mehr aktuell. Ein moderner Schulbau muss mehr leisten können als Klassenzimmer an Klassenzimmer an Klassenzimmer zu reihen. Es braucht Räume, in denen allein oder in Gruppen gelernt werden kann: Rückzugsorte, aber auch Orte der Zusammenarbeit, Orte, an denen Präsentationen gehalten, Experimente durchgeführt und Gemeinschaft gelebt werden kann – und das alles flexibel. Vorbilder sind skandinavische Schulen, wo das bereits hervorragend funktioniert.

Strukturell funktioniert das mithilfe von Clusterbildung, also der Bündelung von Einzelelementen. Ein Cluster schafft Räume für Unterricht und Aufenthalt, Differenzierung und Erholung, aber auch für Lehrkräfte, Sanitäranlagen und Organisation. Und das alles über Klassengrenzen hinweg. Der Fokus auf einzelne Klassenzimmer verblasst und mit ihr das Konzept einer Klasse pro Raum.

Auch wenn die Katharinenschule bereits vor 130 Jahren gebaut und eigentlich auf das genaue Gegenteil ausgelegt war – nämlich old school Frontalunterricht – konnte dennoch mithilfe des ­ursprünglichen Grundrisses eben diese Clusterbildung ermöglicht werden. Auf jedem Stockwerk werden die klassischen Klassenzimmer durch Differenzierungsräume ergänzt, die bspw. dem Kunst- oder Musikunterricht dienen können, aber auch anderweitig flexibel Anwendung finden. Erdgeschoss, 1. und 2. OG verfügen außerdem über sogenannte Teamstationen, die Arbeits-, Besprechungs- und Rückzugsplätze für die Lehrenden eines Clusters darstellen; ein dezentrales und kleineres Lehrerzimmer, wenn man so will.

1960er-Jahre-Anbau

Der Anbau aus den 1960er-Jahren setzt sich über zwei Fugen vom Altbau ab. Diese wurden als Aluminium-PR-Fassade raumhoch verglast. Die Fassade erhielt eine 20 cm starke Wärmedämmung und 3-fach-verglaste Fenster aus bronzefarbenem Aluminium. Als Reminiszenz an die Entstehungszeit des Anbaus wurde ein cremefarbener Kratzputz als Außenhaut gewählt. Das bestehende Flachdach wurde mit einer neuen Dämmung und Abdichtung sowie einer extensiven Begrünung als Retentionsfläche versehen.

Dachstuhl

Der Dachstuhl war zwar komplett erhalten, musste aber an verschiedenen Stellen aufgrund von Wasserschäden konstruktiv ertüchtig werden. Dies erfolgte unter weitgehender Schonung der Substanz in Holzbauweise.

Es stellte sich die Frage, wie mit diesem bisher unbeheizten Bereich umzugehen ist. Für eine zeitgemäße Wärmedämmung waren die Sparrenquerschnitte zu niedrig. Die Lösung bot eine Aufdopplung der Sparren durch in der Breite angepasste Holzquerschnitte von unten. Anschließend wurden abschnittsweise die bestehenden Ziegel abgedeckt, von innen eine Dampfsperre und von außen eine neue Unterspannbahn aufgebracht. Dieses Paket wurde später mit einer Zellulose-Einblasdämmung befüllt, die vorhandenen Ziegel später auf neuer Lattung und Konterlattung wieder an Ort und Stelle eingebaut. Lediglich die Zinkblech-Verwahrungen und Rinnen mussten erneuert werden. Die Blechverkleidungen der historischen Gauben sowie verschiedene Zierelemente konnten alle in situ repariert werden.

Dachausbau mit Holz-Beton-Verbunddecke

Die Holzbalkendecke des 2. Obergeschosses, und damit gleichzeitig der Boden der ehemaligen Dachbühne, wurde mit einer Holz-Beton-Verbunddecke ertüchtigt. Diese nutzt die Vorteile beider Werkstoffe ideal aus und gewährleistet so eine zuverlässige Statik und überzeugende Bauphysik, welche die vorherige Holzdecke nicht leis­ten konnte. Größte Herausforderungen waren dabei die Tragfähigkeit der Balken bezüglich der Verkehrslasten, die Einhaltung zulässiger Schwingungen sowie die aktuell gültigen Anforderungen an Schall- und Brandschutz.

Tragwerksplaner Wolfgang Döking und die Architekt*innen von Kubus360 kamen schließlich auf ein scheinbar einfaches Konzept, um diese Herausforderungen zu bewältigen: Die vorhandenen Balken und deren Holzdielenbelag wurden konstruktiv mit neuen Hölzern ergänzt. Das war insbesondere an Stellen notwendig, die jahrzehntelangem Feuchteeintrag ausgesetzt waren. Anschließend wurden nach einem festen Prinzip tausende Schubbolzen von oben in die Deckenbalken verschraubt und die ca. 8 cm starke STB-Druckplatte anschließend auf eine vorher auf den Bohlen verlegte Folie aufbetoniert. Auf diese Weise konnten in gewissem Maße auch Toleranzen egalisiert werden. Der Bodenaufbau ab RFB besteht aus einer 30 mm MF-TS-Dämmung plus Trocken­estrich aus zwei Lagen Gipsfaserplatten mit vorkonfektionierten Fräsungen für die Fußbodenheizung. Der abschließende Bodenbelag besteht im ganzen Dachraum aus Linoleum. Für die Betonage mittels Kran konnten die mit dem Denkmalamt abgestimmten großen Öffnungen der beiden Atelier-Klassenraumfenster genutzt werden. Genehmigt wurden diese, um die Belichtung des Hauptdachs ohne zusätzliche Dachaufbauten zu ermöglichen. Um die großen Fensterflächen von außen unsichtbar zu machen, Reflektionen zu vermeiden und den Sonnenschutz einzuhalten, erhielten sie eine außenliegende, bewegliche Konstruktion aus rot beschichteten Alu-Z-Lamellen, mit 50-prozentigem Flächenanteil.

Lediglich auf den beiden Walmen hat die Denkmalbehörde eine Dachgaube unter Beibehaltung der vorhandenen Sparren genehmigt. Auch diese Lösung führt zu beeindruckenden Raum- und Belichtungssituationen in den Dach-Klassenräumen und zeigt eindrucksvoll die alten Sparrenkonstruktionen auf.

Durch all diese Maßnahmen war es möglich, insgesamt vier neue Klassenzimmer mit mehr als 60 m² Nutzfläche im vormals ungenutzten Dachboden zu schaffen. Darüber hinaus wurden fünf, in über 130 Jahren weitestgehend erhalten gebliebene, historische Kammern originalgetreu ­restauriert und dienen heute als Differenzierungs- und Ruheräume für die Kinder.

Nachdem darüber hinaus das zweite Treppenhaus an seinem historisch ursprünglichen Platz über alle Geschosse wieder eingebaut werden konnte, blieb im Dachgeschoss noch Platz für Garderoben und eine kleine Teeküche. Erhalten gebliebene Wandoberflächen im Originalzustand verleihen den Fluren zudem einen besonderen Charme.

 

Fenster

Alle neuen Fenster sind Nachbildungen des konkreten historischen Vorbilds. Obwohl nunmehr 3-fach-verglast, statt lediglich 2 mm Einfachverglasung wie zuvor, mussten die Abmessungen der Fensterprofile nur um wenige Millimeter vergrößert werden. Die originale Farbfassung sämtlicher Fenster konnte nach Befunden des Restaurators in allen Geschossen rekonstruiert werden. So waren diese nicht weiß, wie in den 1960ern umgesetzt, sondern außen Dunkelgrün und innen Eiche-Natur mit Klarlack versehen.

Der Altbau von 1892 hatte ursprünglich keinerlei außenliegenden Sonnenschutz, sondern manuelle Vorhänge auf der Innenseite, die allesamt nicht mehr vorhanden waren. Da diese Lösung bauphysikalisch nicht mehr zeitgemäß ist, wurden daher bei allen Fenstern außenliegende Stoffrollos mit hellgrauem Behang und Seilführung angebracht. Durch die Montage der Rollo-Kästen direkt unter den horizontalen Fensterstürzen, blieben die Fensterprofile dahinter in den historisch vorge­gebenen Dimensionen. Lediglich im Erdgeschoss mussten die Sonnenschutzkästen als besonders schlankes Profil auf Höhe der Fensterkämpfer montiert werden, die Klappoberlichter blieben unverschattet. Ein etwas schmerzhafter Kompromiss, da dadurch die profilierten Fensterkämpfer nicht mehr sichtbar sind. In Abstimmung mit dem Denkmalamt erhielten die neuen Aluminium-Rollo-Kästen bewusst keinerlei Profilierung, um sich als komplett neue Elemente unterzuordnen.

Besonderes Augenmerk galt einem einzelnen Fenster im Erdgeschoss, das wie durch ein Wunder seit 1892 erhalten blieb. Für die weitere Erhaltung wurde es zunächst in situ abgeschliffen und gangbar gemacht, um es anschließend von außen im originalen Dunkelgrün und von innen – abweichend – in Cremeweiß zu lackieren, die erhaltene Zeitschicht der 1960er. Darüber hinaus wurde von innen ein Kastenfenster aus Eiche installiert. Dieses zusätzliche Stulpfenster, ohne Sprossenteilung und Kämpfer, gewährleistet mit einer 2-Scheiben-Isolierverglasung, in Verbindung mit dem einfach verglasten Originalfenster, eine zeitgemäße Wärmedämmung.

Historische Türen

Im Dachgeschoss wurden sieben historische Türen aufbereitet und wieder an ihren ursprünglichen Stellen eingebaut. Zwei der Türen, die zu den beiden außenliegenden Klassenzimmern gehen, wurden als Doppeltür in Kombination mit jeweils einer neuen Tür eingebaut. Hierfür wurden die historischen Bestandszargen zweiseitig wiederverwendet und das historische Türblatt gedreht. Während die neuen Türen sich nach innen öffnen und mit einer Stahl-Umfassungszarge versehen sind, sind die historischen Türblätter nach außen aufgehend. Auf diese Weise konnte von Flurseite das historische Erscheinungsbild erhalten bleiben, ohne die Anforderungen an den Schallschutz zu vernachlässigen. Das danebenliegende Fachwerk sowie die Putzschlämme auf der Flurseite wurden überarbeitet und blieben sichtbar.

Die verbliebenen fünf historischen Türen konnten mitsamt ihren dazugehörigen Zargen ebenfalls an ihren ursprünglichen Plätzen, den Kammern, wieder gangbar eingebaut werden. Um das zu ermöglichen und die Türstürze an Ort und Stelle verbleiben zu lassen, mussten Türblätter und Zargen jedoch gekürzt werden. Grund dafür ist der vorhergegangene Einbau der Holz-Beton-Verbunddecke, die den Ausbau des Dachgeschosses erst ermöglichte. Um 15 cm – zehn unten und fünf oben – wurden die Türblätter gekürzt. Die vorhandenen Türgriffe und Bänder konnten nach Überarbeitung ebenfalls weiterverwendet werden, auch wenn ihr exakter vorheriger Verwendungsort nicht mehr rekonstruiert werden konnte. Lediglich die ursprünglichen Kastenschlösser der Türen waren irreparabel beschädigt und konnten so nicht erneut verbaut werden. Ersetzt wurden sie durch neue Replik-Kastenschlösser mit einem Profilzylinder.

Farb- und Materialkonzept

Das neue Farb- und Materialkonzept des Gebäudes beruht auf vorgefunden Resten, die der Restaurator Erwin Raff überwiegend im Dachgeschoss und vereinzelt in den Fluren des Erdgeschosses sowie an Fenstern entdeckte. So orientieren sich die neuen Linoleum-Böden der Klassenzimmer am Farbton des ehemaligen Parkettbodens, mit dem Bestreben, eine helle und freundliche Anmutung zu haben. Mit derselben Absicht werden im vormals nicht genutzten Sockelgeschoss kräftige Farbakzente gesetzt. Die neuen Klassenzimmer im Dachgeschoss sind in ruhigen Tönen gehalten, während die teilweise noch sichtbaren Sockelbemalungen der Eingangsbereiche und Flure durch einen rekonstruierenden Neuanstrich wiederhergestellt werden konnten. Im Flur und neuen Speisesaal des Sockelgeschosses machen Gelbtöne die Räume lebendig und versehen sie mit Kontrasten. Gestaltungsprinzipien wie Fliesen und Lisenen sind beibehalten worden. An den winzigen Dachgaubenfenstern der ehemaligen Wohn-Dachkammern wurde innen ein lindgrüner Farbton identifiziert, der später auch bei den neuen Dachgauben verwendet wurde. Auf dem Weg zur jeweiligen Lösung wurden diverse Farbversuche, Muster sowie vergleichende Bewertungslisten entwickelt. Auf dieser Basis trafen Auftraggeber, Denkmalschutzbehörde sowie Architekt*innen abgestimmte Entscheidungen für alle Bau-Elemente der Fassaden und Innenräume. Ein manchmal langwieriger Prozess, verbunden mit vielen Gesprächen und Dokumentationen, der aber ein eindrucksvolles Ergebnis zur Folge hat: Ein Mix aus historisch überlieferten Elementen (wo belegt möglich, wie bei der Fensterfarbe), historisch interpretierten Elementen (wie den Lamperiefarben des Treppenhauses) sowie völlig neuen Elementen (wie Farben und Verkleidungen in Flur und Mensa des Sockelgeschosses). Darüber hinaus wurde auf die Verwendung recycelbarer und möglichst sortenrein trennbarer Materialien Wert gelegt. Es wurden bspw. keine geschäumten Dämmstoffe und nur mineralische Verputze und Farbanstriche verwendet. In den historischen Dachkammern, Fluren und dem Verputz des umlaufenden Dachdrempels kamen Lehmputze und extra gemischte Leinölfarben zum Einsatz. 

Barrierefreiheit

Wichtiger Bestandteil der Sanierung war es, die Schule barrierefrei zugänglich zu machen. Durch die Installation eines Aufzugs im Bereich des 1960er-Jahre Anbaus ist die barrierefreie Erschließung sämtlicher Stockwerke nun gewährleistet. Nur an dieser Stelle konnte mit dem Denkmalschutz ein Platz für den Aufzug gefunden werden, ohne die historischen Decken von 1892 über vier Geschosse perforieren zu müssen. Aus diesem Grund erfolgt der Zugang im Dachgeschoss auch mittig zwischen den beiden großen Atelier-Klassenzimmern. Im Erdgeschoss erhielt der Aufzug einen ebenerdigen Zugang. Im Sockelgeschoss wurde zudem ein barrierefreies WC für Schüler*innen, Lehrpersonal und Schulbesuch installiert.

Brandschutz

Das mit dem Brandschutz beauftragte Ingenieurbüro IB Kludt konnte gemeinsam mit dem Team von Kubus360 individuelle Lösungen und für alle Seiten befriedigende Kompromisse finden. So wurde ein System aus geschossweise jeweils nur zwei Brandschutzbereichen entwickelt, in dem es keine notwendigen Flure mehr gibt. Die beiden nord- und südseitig angeordneten Treppenhäuser ermöglichen wechselseitig über alle Geschosse hinweg den 1. und 2. Fluchtweg. Auf diese Weise können zukünftig alle Räume und Flure konzeptionell flexibel genutzt werden.

Sitzbänke, Schuhschränke und sonstige Schrank-Lagerflächen wurden in den Fluren untergebracht. Die historische Flur-Mittelachse wird lediglich von einer offenstehenden Brandschutz-Holz-Glastür unterteilt, die von einem Rauchmelder gesteuert wird.

Die Decke des Sockelgeschosses ist in den kleineren Räumen als gemauerte preußische Kappendecke konstruiert. Die größeren Räume werden von ausbetonierten Stahlträgern überspannt. In beiden Fällen mussten lediglich die nach unten sichtbaren Trägerflanschen entrostet und mit neuem Spritzschutz brandgeschützt werden. Die bereits erwähnte Holz-Beton-Verbunddecke über dem 2. OG übernimmt dort gemeinsam mit dem vorhandenen Schilfrohrverputz den nötigen Brandschutz. In beiden Treppenhäusern wurde eine trockene Löschwasser-Steigleitung verlegt.

Schallschutz/Akustik

Im Bereich des Schallschutzes konnte – mit Ausnahme des Dachbodens – lediglich mit ergänzenden Maßnahmen gearbeitet werden. Der Luftschallschutz stellte keinerlei Problem dar, für den Trittschallschutz wurden Linoleumböden auf einer eingespachtelten dünnen Schallschutzmatte verbaut. Alle neuen Treppenläufe liegen auf Elastomerlagern in Auflagertaschen. Treppenpodeste erhielten einen schwimmenden Estrich.

Für die Akustik wurden in allen Räumen – unter dem historischen Schilfrohrputz – ein abgehängtes Deckensegel aus gelochten GK-Platten montiert. Ein Zugeständnis des Denkmalamts zugunsten einer zeitgemäßen Raumakustik.

 

Eine historische Schule, bereit für die Zukunft

Mit der Sanierung und der Erweiterung der Katharinenschule in Esslingen gelangen dem Team um Kubus360 viele Lösungen, um das historische Gebäude originalgetreu zu erhalten. So konnte es nicht nur in die Gegenwart geholt werden, sondern ist nun auch bereit für die Zukunft. Der ­liebevolle Umgang und die Wertschätzung des Originals stehen exemplarisch für eine ­verant­­­­­­wortungsvolle­ Herangehensweise aller am Bau beteiligten Parteien – immer kritisch begleitet und stets konstruktiv unterstützt durch die Denkmalschutzbehörden.

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