Verband für Bauen im Bestand
Diese Lösung ist nicht neu. Neu ist jedoch die Richtung, aus der sie kommt: Der Verband für Bauen im Bestand e. V. ist eine Vereinigung von Immobilieninvestoren, welche „die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der Bundesrepublik Deutschland ernstnehmen“. Zu den Mitgliedern zählen zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter der Greyfield Group (s. S. 48), der KVL Group, Concular, Bricks & Beyond oder Tomas. Wichtigste Aufgabe des Verbands ist seine Netzwerkarbeit, u. a. auf seiner Website: Mitglieder können sich hier über Planungshilfen, Best-Practice-Beispiele, Veranstaltungen und Mitstreiter informieren. Beliebtes Format in Präsenz sind zum Beispiel die „Fuck up Sessions“, in denen sich der Verband den „Ja, aber …“-Argumenten der Branche stellt. Der Anspruch dabei ist, für konkrete Probleme konkrete Lösungen/Lösungshilfen zu entwickeln, die nach dem Motto „Done is better then perfect“ umgesetzt werden.
Auch schwierige Aufgaben werden nicht gescheut: Beschränkt sich das Engagement von Investoren im Bestand heute meist noch auf Leuchtturmprojekte, die durch ihre historische Substanz oder attraktive Lage nahezu Selbstvermarkter sind, will der Verband auch die großen Themen wie Büro- und Wohnungsbauten aus den 1950ern bis 1970ern angehen.
Als nächsten Schritt plant der Verband die Gründung der „Bauen im Bestand (BiB) Academy“. Hier sollen dem Nachwuchs der Immobilienbranche die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praxisorientierten Methoden zum Bauen im Bestand nahegebracht werden. Erste Kooperationen mit verschiedenen Hochschulen bestehen bereits. Die Gründungsmitglieder treten hier als Dozentinnen und Dozenten auf.