Hoch gespannt
Cox Rayner + Arup’s Tensegrity-Brücke in Brisbane/AUS fertiggestellt 22.01.2018Kurilpa Bridge heißt die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Brisbane River, die das Stadtzentrum von Brisbane mit dem Stadtteil South Bank verbindet, in dem sich das Kultur- und Unterhaltungszentrum der Stadt befindet. Die Brücke wurde von Cox Rayner in Zusammenarbeit mit Tristram Carfrae von Arup nach dem Tensegrity-Prinzip konstruiert und ist die bisher größte Brücke dieser Art weltweit.
Tensegrity Strukturen werden räumliche Gebilde genannt, bei denen sich die Einzelelemente durch Druck und Zug selbst stabilisieren. Die Tragwerke bestehen in der Regel aus starren Elementen (Druckstäbe), die untereinander meist mit Zugseilen verbunden sind. Die gegensätzlichen Kräfte fügen sich zu einem leichten und dennoch sehr laststarken Tragwerk zusammen. Das Wort Tensegrity leitet sich aus dem englischen tension (Spannung) und integrity (Ganzheit) ab und ist ein Kunstwort, das von Richard Buckminster Fuller erstmals für diese Tragstruktur geprägt wurde.
Michael Rayner von Cox Rayner + Arup erklärt die Gründe für die besondere Tragstruktur der Brücke: „Wegen der auf dem Fluß fahrenden Schiffe musste die Brücke 11m über der Uferzone geführt werden. Durch die Tensegrity-Struktur war es möglich, die Trasse der Fußgängerbrücke sehr dünn zu konstruieren. Auf diese Weise konnte die Rampe minimiert werden, die zum Kurilpa Park hinunterführt.“ Mit ihrer Brückenkonstruktion wollten Cox Rayner + Arup der Stadt Brisbane vor allem ein einzigartiges Bauwerk schenken: „Wenn überhaupt, haben wir an Tanz oder eine moderne Symphonie oder die Brücke als eine Annäherung von Kunst und Struktur gedacht, die die Leute zu den Kunstgalerien der Stadt führt.“
Auf ihren 470m Länge und 6,5m Breite hat die Kurilpa Brücke mehrere Aussichtspodeste und eine Überdachung aus gespannten Segeln, die in die Tensegrity-Struktur integriert sind. Nachts wird die Brücke mit LEDs beleuchtet, die zu spektakulären Lichteffekten geschaltet werden können. Die Energie dafür wird über Solarzellen eingespeist, womit 37,8 t CO2 pro Jahr eingespart werden können