HoHo, Wien
17.10.2019 |In der Seestadt Aspern, unweit von Wien, steht eins der höchsten Holzhochhäuser der Welt. Das HoHo entwarfen Rüdiger Lainer + Partner.
Die Seestadt Aspern ist ein Stadtentwicklungsprojekt und ein Labor. Alles wirkt irgendwie außergewöhnlich. So ist auch das dieses Jahr fertiggestellte HoHo ein innovatives Gebäude. Das von Rüdiger Lainer + Partner entworfene Gebäude ist ein Holzhochhaus. 84 m hoch, 24 Geschosse aus Holz. Das sind beeindruckende Zahlen. Das HoHo ist weltweit das zweithöchste Gebäude aus Holz. Ein Turm und ein um die Hälfte niedrigeres Gebäude bilden gemeinsam den Neubau der Seestadt Aspern. Auf 25.000 m² finden Restaurants, Büros, ein Hotel, Serviced Apartments und ein Fitnessbereich Platz.
Grafik: DBZ / Foto: cetus Baudevelopment / kito
Holz und serielle Fertigung
Das HoHo ist ein Holzhybridbau. Das Fundament ist noch aus Stahlbeton. Aber ab dem Erdgeschoss liegt der Holzanteil bei 74 %. Ein aussteifender Stahlbetonkern nimmt die Treppen und Aufzüge auf. An die Gebäudekerne angelagert, bilden die Holzverbunddecken gemeinsam mit den Holzstützen und der Fassade ein vorgefertigtes Element. Die vorgefertigten Stützen, Unterzüge, Deckenplatten und Fassadenelementen sind aus Massivholz. So lassen sich wiederholende Elemente entwickeln, deren serielle Fertigung wirtschaftlich, hochflexibel und nachhaltig sind.
Holz und Brandschutz
Durch die ausreichende Dimensionierung des Holzes, kann der Feuerwiderstand gewährleistet werden und das Holz im Innenraum sichtbar gelassen werden. Im Gegensatz zum Green Office Enjoy in Paris von Baumschlager Eberle Architekten, wo das gesamte Holztragwerk mit Aluminiumpaneele verkleidet wurde. Das war der Wunsch der Stadt Paris. Die Begründung: Holz passe nicht zu Paris. Den Wiener Architekten war es wichtig mit dem Holz das Raumklima positiv zu beeinflussen.
Dass Holz immer öfter im urbanen Kontext und bei hohen Gebäuden überzeugt ist eine Entwicklung, die es lohnt weiter zu verfolgen.
Wir schauen uns im Novemberheft der DBZ das Thema Holz genauer an. Am Beispiel der selbstgeformten und gekrümmten Holzkonstruktion des Urbach Turms des ITKE und ICD der Universität Stuttgart. Freuen Sie sich jetzt schon auf den Artikel.