Kölner Moschee darf gebaut werden

Kölner Stadtrat gibt für den Bau der umstrittenen Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld grünes Licht

Die Türkisch-Islamische Union DITIB hat die gestrige Zustimmung des Kölner Stadtrats zum Bau der umstrittenen Zentralmoschee begrüßt. "Wir bauen hier für alle Kölner - nicht nur für die Muslime", erklärte der DITIB-Vorsitzende Sadi Arslan.

Die Moschee im Stadtteil Ehrenfeld werde das Symbol des "furchtlosen, friedlichen und vertrauensvollen Zusammenlebens" sein. Arslan kündigte an, dass mit dem Abriss der alten Moschee in Kürze der Bau beginnen werde.

Der Kölner Stadtrat hatte am Donnerstagabend (28.08.2008) mit den Stimmen der SPD, FDP, Grünen und Linkspartei für eine Änderung des Bebauungsplanes gestimmt, wodurch der Moscheebau möglich wird. Die Mehrheit der CDU-Ratsmitglieder votierte gegen das Projekt der DITIB und stellte sich damit gegen ihren Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU), der das Bauvorhaben unterstützt. Nach dem zuvor geltenden Bebauungsplan war der Kuppelbau mit zwei 55 Meter hohen Minaretten nicht zulässig.

Bereits am 11. August hatte sich die Bezirksvertretung von Ehrenfeld mit den Stimmen von SPD, FDP, Linkspartei und Grünen für das Bauvorhaben ausgesprochen. Das Projekt hatte bundesweit Debatten über den Stand der Integration von Muslimen ausgelöst. Kritiker halten die Moschee für überdimensioniert und werfen dem Bauträger DITIB vor, zu eng mit dem türkischen Staat verbunden zu sein.

Der Entwurf von Paul Böhm kann damit umgesetzt werden. Ob er in die Kölner Stadtgesellschaft integrierbar ist, wird die nächste Zukunft zeigen. In dubio pro reo!?

Internet: www.ditib.de

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