Neue Ausstellung im HfG-Archiv

"Architekturexperimente an der HfG Ulm" vom 15.02. bis 26.10.

Das HfG-Archiv / Museum präsentiert in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt eine Ausstellung, die erstmals die wegweisende Architekturlehre an der Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG) in den Fokus stellt.Die Ausstellung "Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG Ulm" ist vom 15. Februar bis 26. Oktober 2025 in Ulm zu sehen.

1953 als Nachfolgerin des Bauhauses gegründet, hatte die HfG das Ziel, eine zukunftsfähige materielle Kultur zu fördern und gleichzeitig die junge Demokratie sowie die neu gewonnene Freiheit zu stärken. Anfangs noch vom Gründungsrektor und Bauhausschüler Max Bill (1908–1994) geleitet, entwickelte sich die Architekturabteilung unter Konrad Wachsmann und Herbert Ohl rasch zum Hotspot des „Industrialisierten Bauens“. Wissenschaftlich und international vernetzt, wurden gemeinsam mit der Bauindustrie zukunftsweisende Konzepte für das Bauen in einer zunehmend technisierten Welt erarbeitet. Neben prominenten Vertretern der Architektur wie Richard Buckminster Fuller, Ray und Charles Eames, Frei Otto und Yona Friedman prägten auch führende Köpfe aus den Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften das Lehrprogramm. Hochaktuelle Disziplinen wie Kybernetik, mathematische Operationsanalyse und Wissenschaftstheorie, vertreten durch Pioniere wie Norbert Wiener, Max Bense und Horst Rittel, wurden integraler Bestandteil des ambitionierten Lehrprogramms. Ziel war es, Architektur – gleichsam als „programmierte Hoffnung“ – wissenschaftlich, interdisziplinär und sozial verantwortlich zu entwickeln.

Dieser Ansatz inspirierte die Studierenden zu architektonischen Experimenten wie modularen Wohn- und Schulkomplexen, halbautomatisierten Shopping Malls oder seriellen Stabwerkkonstruktionen. Die Arbeiten bestechen durch ihre Verbindung aus präziser Handwerklichkeit und hoher theoretischer sowie technischer Expertise, in denen sich bereits frühe algorithmische Entwurfsmethoden abzeichnen.

Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Architekturmodelle, Dutzende von Originalplänen, Zeichnungen, Fotografien und weiteres Material. Die Exponate stammen ausschließlich aus dem Bestand des HfG-Archivs / Museum Ulm und sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

Ausstellungstitel: Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG Ulm

Kuratiert von: Dr. Chris Dähne, Dr. Helge Svenshon und Dr. Martin Mäntele

Laufzeit: 15. Februar bis 26. Oktober 2025

Ausstellungsort: HfG-Archiv Ulm, Am Hochsträß 8, 89081 Ulm

Weitere Informatinen: Begleitprogramm

Katalog bei av edition, Stuttgart, 400 Seiten, Preis ca. 40,- €

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