Bauakademie bleibt Plan(e)
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Vielleicht hat ja alles mit dem Karma des Ortes zu tun: Schlossplatz und Umgebung erlitten in den letzten Jahrzehnten Abrisse und Aufbauten, allerlei Fassadenschimären implizierten Aufbruch und Neuanfang. Als wäre das Provisorium das Eigentliche für das Wesen der alten neuen deutschen Hauptstadt.

Der Schlossneubau geht nicht voran, alles ist auf Abwarten und Tee trinken programmiert. Und dann diese Meldung: Der Berliner Liegenschaftsfonds hatte die Bauakademie von der Objektliste für die MIPIM in Cannes gestrichen, der für solcherlei komplizierte wie mit Renommee behafteten Projekte zuständigen internationalen Immobilienmesse. Damit wird die rote Planenattrappe der Berliner Mitte erhalten bleiben, fast kann man sich wünschen: wenigstens das!

Die Ausschreibung der Rekonstruktion der Akademie, die 1832-36 in Berlin nach den Plänen Schinkels gebaut worden war, brachte kein Ergebnis, die an eine mögliche Investition und Vermarktung geknüpfte originalnahe Rekonstruktion und eingeschränkte Nutzungsflächenzahl konnte keinen Investor bewegen, hier das nötige Geld zu investieren.

Die Investoren können abwarten. Und machen vielleicht demnächst dieses Angebot: Drei­viertel Kommerz, ein Viertel akademischer Betrieb. Was realistischer wäre. Oder der vom Verein Internationale Bauakadmie Berlin e.V. erträumte Mäzen tauchte endlich am Horizont auf. Be. K.

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