Bundesbauministerium, Berlin
Ein Leuchtturmprojekt sollte es, musste es werden. In dem internationalen Realisierungswettbewerb aus dem Jahr 2019 mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren wurde ein Erweiterungsgebäude für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gesucht, das, einschließlich der Außenanlagen, für das neue nachhaltige Bauen stehen sollte.
Knappe 30 000 m² Nutzfläche für Büros, Kantine, Konferenzzentrum sowie Bibliothek für ein Medien- und Informationszentrum (MIZ) waren zu planen, hochverdichtet und mit Potential zur Erweiterung. Der Neubau wird stehen auf der bundeseigenen Liegenschaft Stresemannstraße/Erna-Berger-Straße/Niederkirchnerstraße im Berliner Stadtbezirk Mitte, in direkter Nachbarschaft zum Berliner Abgeordnetenhaus (ehemals Volkshaus des Preußischen Landtags) und dem Bundesrat (ehemals Preußisches Herrenhaus).
Den Wettbewerb gewannen in der ersten Runde die Büros C. F. Møller Architects, Aarhus, mit C. F. Møller Landscape, Aarhus, sowie JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn (beide mit 1. Platz). In der letzten Runde konnten die Dänen den Wettbewerb für sich entscheiden.
Der Erweiterungsbau des BMU soll die Qualitätsstufe Gold des Bewertungssystems des Bundes für nachhaltiges Bauen (BNB) erreichen, die Kosten-obergrenze für die Kostengruppen 300-500 liegt bei rd. 146 Mio. € netto. Die Fachplanungsleistungen werden in separaten VgV-Verfahren vergeben.
Wie das BEWAG Umspannwerk (Hilmer Sattler Architekten, 1994-96) in den Erweiterungsbau einbezogen wird, ist nicht ganz klar. Das Umspannwerk mit Kältezentrale ist in allen Entwürfen durch einen das nach Süden hin offene U schließenden Riegel dargestellt, bereits der Entwurf von Hilmer Sattler hat eine Erweiterung/einen Anschluss durch Brandwände vorgesehen. Offen ist scheinbar auch noch, wann mit dem Erweiterungsbau begonnen werden soll. Noch parken Autos auf dem teuren Bauplatz. Ganz sicher ist, dass die Bauarbeiten auf den Sitzungskalender der benachbarten Häuser Rücksicht zu nehmen haben. Ob das in der Kostenkalkulation mitgedacht war? Be. K.