Komplett in Weiß
Neubau des Gütersloher Stadt-
theaters von PFP Architekten

Mit dem Theaterneubau in Gütersloh schaffen die Hamburger Architekten um Prof. Jörg Friedrich zusammen mit den Landschaftsplanern WES und Partner, Schatz Betz Kaschke Wehberg-Krafft einen neuen innerstädtischen Kulturraum. In diesen über einen neu gestalteten Theaterplatz eingebunden haben sie die Stadthalle aus den Siebziger Jahren und den denkmalgeschützten Wasserturm, genutzt als Jugendcafé. Das Theater ist komplett in Weiß gehalten – außen wie innen. Hinter der 1 000 m² großen, gläsernen Foyerfassade zeichnen sich der Große Saal und die fünf­geschossige Wendeltreppe, die die verschiedenen Foyerebenen bis hin zur Skylobby miteinander verbindet, als weiße, wohl proportionierte Skulptur ab.

Innen sind der Theatersaal und die Studio­bühne dunkel gestaltet. Rostrote Akustiksegel, schwarze Bodenbeläge und eine schwarzrote Bestuhlung prägen den Raumeindruck des großen Saals, der 534 Zuschauern Platz bietet und dessen Sichtentfernung selbst vom Rang zur Bühne mit lediglich 22 m noch klein ist. Der Neubau bietet Raum für vielfältige Aufführungsmöglichkeiten: Neben dem Großen Saal und der Studiobühne lassen sich die Foyerterrassen mit der Wendeltreppe, eine „Clubgarage“ sowie die Skylobby mit Blick über die Stadt als Spielstätten bespielen. Für das Hamburger Architektenteam PFP ist es das fünfte realisierte Theaterprojekt neben der Erfurter Oper, dem Düsseldorfer und Nürnberger Schauspielhaus und dem Stadttheater in Augsburg; Routine ist das glücklicherweise noch nicht. S. K.

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