Schon wieder Gold

Die Serie der Verleihung international höchst renommierter Auszeichnungen will nicht abreissen. Der Brasilianer Paulo Mendes da
Rocha erhält die „Royal Gold Medal“ des The Royal Institute of British Architects (RIBA). Verliehen wird sie ihm 2017. Im Oktober dieses Jahres wurde dem jetzt 88-Jährigen der Praemium Imperiale 2016 in der Kategorie Architektur überreicht, im Mai 2016 erhielt er den Goldenen Löwen auf der Architekturbiennale in Venedig für sein Lebenswerk. Nach dem Mies van der Rohe Preis für Lateinamerikanische Architektur 2000 erhielt er 2006 den Pritzker Preis, die höchste internationale Auszeichnung für einen Architekten.

Geboren am 25. Oktober 1928 in Vitória, der Hauptstadt der Provinz Espírito Santo, studierte er in São Paulo Architektur, war Assistent bei dem schon legendären Vilanova Artigas und betreibt dort seit 1954 und bis heute sein Architekturbüro. Der einflussreiche Vertreter einer nationalen Avantgarde-Bewegung hat die meisten seiner Bauten in São Paulo errichtet. Die meisten seiner Bauten würde man heute mit dem europäischen Brutalismus in Verbindung bringen. Sehr spät erhielt da Rocha auch in Europa die Anerkennung, die ihm in der Heimat längst entgegen gebracht wurde.

Mendes da Rochas Arbeiten sind von zeitloser Qualität, sowohl gestalterisch aber auch physikalisch. Viele schätzen ihn wegen seiner konsequenten Integrität und der konstruktiven Erfindungsgabe. Der „nonkonformistische Visionär und zugleich passionierte Realist“ (Alejandro Aravena zur Verleihung des Goldenen Löwen) gehe in seinen Bauten weit „über die Architektur hinaus auf politische, soziale, geografische, historische und technische Bezugsgrößen.“ Er habe es immer geschafft, „Menschen für eine fortschrittlichere Welt des Bauens“ zu begeistern.

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