Umbau Oper, Stettin / Polen

Die heutige Stettiner Oper entstand Anfang der 1970er-Jahre mitten in den Trümmern des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Renaissance-Stadtschlosses. Nach 35 Jahren wurde der sanierungsbedürftige, modernistische Einbau entfernt und durch eine Architektur ersetzt, die einen größeren Bezug zum Altbestand aufweist. In den Südflügel des historischen Gebäudes wurde ein modernes Musikhaus eingefügt, das Weltstandards erfüllt. Das Architekturbüro MXL4 entwickelte ein Konzept, das die Relikte inszeniert und diese mit erkennbar neuen Elementen kontrastiert.

Große Natursteine z. B. inszenierten die Architekten als Spolien in neugeschaffenen Wanddurchbrüchen, die nun aus weißen Putzflächen herausragen. In den Fluren und Foyers zeigen die Architekten bewusst die tiefen Fensterlaibungen und die abgerundeten, teilweise windschief ­erscheinenden Wände. Diese Raumvolumina ­kontrastierten sie mit eingehängten Treppen, mit modernen Geländern und mit runden LED-Pendelleuchten. Herzstück ist der große Opernsaal für 594 Zuschauer. Diese finden Platz in einem gestuften Parkettbereich und auf einem langgestreckten Oberrang. Mit Seitenwänden aus freigelegtem Ziegelmauerwerk, gegliedert durch kämpferlose Flachbögen, erinnert der Saal subtil an Bauten der Industriekultur in vergleichbarer Nutzung. Die neuen Einbauten – allen voran die Decke und die Brüstungskanten des Oberrangs – wurden mit stumpfmatter Farbe gefasst. Passend dazu: die schwarze Bestuhlung und der dunkle Echtholzparkettboden.

Der Aufführungssaal mit seinen 594 Sitzplätzen ist das Herzstück der Oper. Die Wände und Decken mit einem matten, schwarzen Anstrich wirken nicht nur klassisch elegant, sie lassen auch die bühnen- und lichttechnischen Installationen beinahe unsichtbar werden und bringen zudem ein wenig Dramatik ins SpielBrillux GmbH & Co. KGwww.brillux.de
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